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So helfen wir dem Igel
Der Igel hat in unserer Kultur eine besondere Bedeutung. Zwar nicht vergleichbar mit unserem Hausrind, mit welchem zahlreiche unserer Traditionen verbunden sind. Und er ist auch kein Haustier wie Katze oder Hund. Aber wer hat als Kind nicht den Buchstaben «I» mit dem Igel erlernt? Und es gibt kaum eine Kinderbibliothek, wo kein Bilderbuch mit einem Igel in der Hauptrolle zu finden ist. Dies mag daran liegen, dass wir sein Aussehen als niedlich empfinden. Ausserdem gilt er als sogenannter «Nützling», da er uns helfen kann, die Schnecken vom Salat fernzuhalten. Das Schicksal der Igel liegt darum besonders vielen Menschen am Herzen. Es gibt sogar auf Igel spezialisierte Pflegestationen, wo aufgefundene Igel in schlechtem gesundheitlichem Zustand hingebracht werden können. Und trotzdem gehen die Igelbestände langsam, aber stetig zurück. Woran liegt das? Dazu muss man die Lebensweise und Ansprüche des Igels kennen.
Unser einheimischer Igel, genauer gesagt der Westeuropäische Igel oder Braunbrustigel, gehört zur Familie der Insektenfresser und ist damit verwandt mit unseren Spitzmäusen und dem Maulwurf. Die Familienzugehörigkeit verrät auch gleich, wovon er sich ernährt. Neben Insekten und Insektenlarven gehören dazu andere Wirbellose wie Spinnen, Regenwürmer oder Schnecken. Wer schon mal unter einen alten Laubhaufen geschaut hat, kann sich vorstellen, dass der Igel hier einen gedeckten Tisch vorfindet. Igel leben dort, wo sie genügend Nahrung und Unterschlupfe finden. Ausserhalb der Siedlungen bieten dies vor allem strukturreiche Weiden, Streuobstgärten, Hecken oder Waldränder, in den Siedlungen strukturreiche Gärten und Pärke. In einer aufgeräumten und sauber gepflegten Landschaft, ob in oder ausserhalb der Siedlungen, fehlt dieses Angebot, welches bis vor wenigen Jahrzehnten im Übermass vorhanden war. Und der Igel steht hier stellvertretend für viele andere Tiere. Erschwerend kommt für den Igel hinzu, dass er gerne unterwegs ist. Dabei trifft er aber auf zahlreiche unüberwindbare Hindernisse oder gefährliche Strassen.
Damit wird uns klar, dass es nicht damit getan ist, verletzte Igel in die Pflegestation zu bringen. Sie können Igel und andere Kleintiere mit ähnlichen Ansprüchen aber leicht helfen. Lassen Sie das Laub auch mal liegen. Überdenken Sie die Pflege Ihres Gartens, und lassen Sie auch die Natur Ihren Garten «pflegen». Und heissen Sie den Igel willkommen, indem Sie Ihren Garten für ihn zugänglich machen. Weitere Informationen und Tipps finden Sie auf den unten aufgeführten Websites.
Falls Sie auch gerne etwas zur wissenschaftlichen Forschung zu Igeln beitragen möchten, sind Sie dazu herzlich eingeladen. Wenn Sie auf einen Igel treffen, melden Sie dies bitte auf der Meldeplattform von Wilde Nachbarn Zug. Beobachtungen können dazu beitragen, mehr über die Igel und ihre Verbreitung zu erfahren.
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