Die Entstehung der Korporationen geht auf die Besiedlung unseres Landes durch die Alemannen im früheren Mittelalter zurück. Jedes Mitglied der Sippe erhielt eine Hofstatt zugeteilt, auf der es sich niederlassen konnte. Mit der aufkommenden Feudalzeit stand die Herrschaft über allen Grund und Boden den Grundherren (Klöster, Adlige) zu. Die Bauern regelten die Nutzung der Allmenden zusammen mit den Grundherren. Die Nutzungsrechte am unverteilten Land haben sich mit dem Zerfall der Grundherrschaften in gemeinsames Eigentum der Dorfgemeinschaften verwandelt, wobei das Recht zur Nutzung mit der Hofstatt dinglich verbunden wurde (die spätere Gerechtigkeit). Da die Allmenden und Wälder verschiedenen Grundherren gehörten (Baar-Dorf den Habsburgern, Blickensdorf den Hünenbergern, Deinikon den Rittern Bocklin, Inwil den Herren von Schwarzenberg) bildete sich in Baar keine einheitliche Korporation, sondern es entstanden so viele Dorfgenossenschaften wie Grundherrschaften bestanden, nämlich neben der Korporation Baar-Dorf die Korporationen Blickensdorf, Deinikon, Inwil und Grüt-Allenwinden.

Das unverteilte Land wurde durch die Korporationsgenossen gemeinsam genutzt. Drei Grundlagen benötigten die Besiedler unseres Landes:

• den Wald als Jagdgebiet, als Lieferant von Brenn- und Bauholz und als Nahrungsquelle
• die Allmend als Weide- und Pflanzland
• das Wasser als wichtigstes Element zum Leben.

Alle Arbeiten in den Bereichen Wald, Allmend und Trinkwasserversorgung sind auch heute noch Aufgaben der Korporationen wie z.B. die Waldpflege, die Holzerei, der Unterhalt von Strassen, Wegen, Bachläufen und insbesondere die Trinkwasserversorgung der Gemeinde Baar.