Einleitung

Das Areal der Spinnerei an der Lorze befindet sich am Ortseingang der Gemeinde Baar und erstreckt sich entlang der Langgasse. Die monumentalen Spinnereigebäude wurden zwischen 1853 und 1858 erbaut. Sie gehören heute zu den grössten noch erhaltenen Textilfabriken des mittleren 19. Jahrhunderts der Schweiz. Beim Ensemble der Spinnerei handelt es sich laut Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) um ein Ortsbild von nationaler Bedeutung. Auch das Spinnereigebäude selbst ist ein nationales Schutzobjekt. Weitere Zeugen der industriellen Vergangenheit – das Verwaltungsgebäude, das Kesselhaus und das Transformatorengebäude – sind im Inventar der schützenswerten Denkmäler des Kantons Zug umschrieben. Sie bilden zusammen mit den Gründungsbauten und den Höllhäusern die charakteristische und einmalige Atmosphäre im ortsbaulichen Kontext.

Seit der Einstellung der Produktion im Jahr 1994 werden die bestehenden Gebäude als «Gewerbepark an der Lorze» genutzt. Nun soll das Spinnereiareal aufgewertet und teilweise neu bebaut werden. Im Jahr 2016 haben die Planungen begonnen. Es wurden eine Machbarkeitsstudie, danach ein Masterplan und ein Richtprojekt erarbeitet, die Grundlage für den Bebauungsplan sind. Über diesen sowie über die Teilrevision der Bauordnung und des Zonenplans stimmt der Baarer Souverän am 26. November 2023 an der Urne ab.

Volksabstimmung vom 26. November 2023

Am 26. November 2023 stimmen die Baarer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger über den Bebauungsplan Spinnerei sowie die Teilrevision der Bauordnung und des Zonenplans ab. Hier finden Sie alle wichtigen Dokumente, die die offizielle Abstimmungsvorlage ergänzen.

Zeitstrahl

Vorgeschichte: Studienauftrag zur Entwicklung des Areals

Das hohe Potential des Areals mit den historischen Fabrikgebäuden wird heute durch die vorgelagerten Gebäudevolumen beeinträchtigt. Die Grundeigentümerin möchte die störenden Gewerbebauten zurückbauen und das Spinnereiareal mit dem Sichtbarmachen des baukulturellen Erbes, einer qualitätsvollen Neubebauung und einem neuen Nutzungskonzept aufwerten. Vorgesehen ist eine Umnutzung des heutigen Arbeitsplatzgebietes in eine Mischzone mit Arbeits- und Wohnnutzungen. Unter Federführung der Grundeigentümerin wurden in den Jahren 2016/17 erste Machbarkeitsstudien zur baulichen Entwicklung des Areals durchgeführt. Die gewonnenen Erkenntnisse wurden anschliessend in räumlichen Leitlinien konkretisiert. Diese bildeten die Grundlage für den vorliegenden städtebaulichen Studienauftrag, welcher die sorgfältige Klärung der zukünftigen Bebauung und Nutzung des Areals zum Ziel hatte. Im Rahmen eines Auswahlverfahrens wurden von der Eigentümerschaft und dem Begleitgremium sechs Architekturbüros für die Bearbeitung des Studienauftrags für die Teilnahme angefragt. Im Beurteilungsgremium hatten die Grundeigentümerin, der Bauvorstand der Gemeinde, Vertreter der kantonalen und kommunalen Verwaltung der Planungskommission, der Nachbarschaft sowie weitere Fachexperten Einsitz. Mit der Beurteilung der eingereichten Projekte Mitte November 2019 fand der Studienauftrag seinen Abschluss. Anschliessend wird die ausgewählte Konzeption für die Konkretisierung der Bebauung, des Freiraums und der Nutzungen vertieft. Das zu erarbeitende Richtprojekt bildet die Grundlage für allfällige Anpassungen der kommunalen Planungsmittel, insbesondere des Bebauungsplans und des Zonenplans. Die Gemeinde wird zusammen mit einem Fachgremium die Weiterbearbeitung der gesamten Planung und Projektierung begleiten.

Kontakt
Pascal Strüby, Dienststelle Siedlungs- und Verkehrsplanung, Telefon 041 769 04 13

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